Harnsäure ist das Endprodukt des Purin-Stoffwechsels. Purine sind Bausteine von Nukleinsäuren. Also wichtige Bestandteile der Erbinformation (RNS/DNS) und somit in jeder Zelle vorhanden. Sie kommen in tierischen und pflanzlichen Zellen vor. Zum einen werden Purine vom Körper selbst hergestellt und zum anderen werden sie mit der Nahrung aufgenommen. In einem mehrstufigen Prozess werden Purine dann aber wieder zu Harnsäure abgebaut. Zwischenprodukte sowie Harnsäure müssen über die Nieren ausgeschieden werden. Doch manchmal schaffen es die Nieren nicht, die angefallene Menge Harnsäure auszuscheiden. Ein anderer Grund ist, dass mit der Nahrung einfach zu viel Harnsäure aufgenommen wird. Ein erhöhter Harnsäurespiegel liegt ab 6,5 mg/dl Blut vor. Recht hohe Werte führen ggf. zum Gichtanfall und/oder zu Nierensteinen. Dabei bilden sich Harnsäurekristalle, die aussehen wie feine Nadeln. Diese lagern sich bevorzugt in den Gelenken, den Nieren, in Knorpeln, Sehnenscheiden und unter der Haut ab. Hohe Harnsäure-Werte lösen Entzündungen in den Gelenken aus und zerstören diese ggf. irreparabel.
Eine bessere Möglichkeit der Behandlung beim Gichtanfall ist der Einsatz von Colchicin (Alkaloid der Herbstzeitlose). Der Wirkstoff greift ursächlich in den Prozess ein. Colchicin ist in der Lage den akuten Gichtanfall zu stoppen und die Harnsäure-Werte wieder auf ein normales Level zu drücken. Schmerzen werden innerhalb zwei Stunden erträglich und verschwinden nach wenigen Stunden ganz.