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Woher der Alaun kam
Der Alaun zählt zwar zu den Mineralen, ist aber in der Natur kaum in reiner Form zu finden. Seit Alters her gewann man ihn aus Alaunstein, also Alunit. Man fand Alaunstein im Orient, in Ägypten und Byzanz, und Europa musste seinen Bedarf lange Zeit bei den „Heiden“ decken. Mitte des 15. Jahrhunderts fand man endlich Alaunstein auch in Europa: in Tolfa im damaligen Kirchenstaat. Papst Pius II. und die Medici hielten bis 1510 das Monopol auf Alaun. Das zweite Bild rechts, ein Holzschnitt aus Agricolas berühmten Werk „De Re Metallica“, zeigt die Gewinnung aus Alunit, wie es in Italien praktiziert wurde. Typisch für das Verfahren ist das Brennen in einem gemauerten Schachtofen, ähnlich einem Kalkbrennofen.
Eine wichtige Entdeckung war schließlich die Alaungewinnung aus Schwarzschiefer. Während das Alunit dem Alaun ähnlich ist, enthält Schwarzschiefer von Natur aus kaum alaunartige Substanzen, dafür aber Pyrit. In einem mehrstufigen Prozess aus Brennen, Laugen und Kristallisieren gewannen die Bergleute den Alaun auf eine für sie nicht durchschaubare Weise. Deshalb war die Ausbeute oft bescheiden und viele Alaunwerke mussten nach wenigen Jahren wieder schließen. Aber Schwarz- bzw. Alaunschiefer fand man in Europa weit häufiger als Alunit, deshalb war das Verfahren ein historischer Fortschritt. Siehe Alaunwerk bei: Wikipedia
Weil man den Prozess im Grunde nicht verstehen konnte, verfuhr man in den Alaunwerken sehr unterschiedlich. Die Mühlwander Alaunwerker praktizierten eine besonders effektive Methode. Damit erzielten sie eine weithin begehrte Qualität und auch höhere Erlöse. Doch schon um 1820 kam der Bergbau auf Alaun zum erliegen, die aufkommende Chemieindustrie machte ihn überflüssig. Weil das Alaunsieden so früh verschwand, sind Sachzeugen dieses Gewerbes heute äußerst rar. Das macht Mühlwand mit den erhaltenen Röstbühnen und Halden umso bedeutsamer als technisches Denkmal – was zum Teil noch nicht voll erkannt wird.
mineralischen Alauns
Alunit (Alaunstein)
Alaun ist ein Salz der Schwefelsäure; genauer: ein Doppelsulfat (aber kein Komplexsalz). Alle Doppelsulfate ein- und dreiwertiger Metalle heißen Alaun. Meist aber versteht man unter Alaun den Kaliumaluminium-Alaun, kurz Kalialaun. Im Reinzustand ist Kalialaun völlig farblos und bildet Kristalle, deren Oktaeder-Form den Diamanten gleicht. Seine chemische Bezeichnung und die Langformel lauten:
K2SO4 * Al2(SO4)3 * 24 H2O
http://www.alaunwerk.de/alaun.php
Schon in der Antike benutzte man Alaun als Holz- und Flammschutzmittel. Es gibt ägyptische Bauholzfragmente aus dem Jahr 450 vor Christus, die einstmals mit Alaun behandelt wurden. Die Römer schätzen Alaun vor allem als Hilfsstoff zum Färben. Mit seiner Hilfe und der Krapp-Wurzel (rubinia tinctorum) erzielten sie die typische Farbe ihrer roten Umhänge, der Toga, wofür sonst teure Purpurschnecken herhalten mussten.
Ebenso wichtige Abnehmer für den Alaun waren seit dem Mittelalter die Weißgerber, die feines Ziegen- und Schafleder mit ihm haltbar- und geschmeidig machten. Daraus stellte man Handschuhe her, Taschen, Bucheinbände und Innenfutter für Hüte und Kleidungsstücke. Darüber informiert das Weißgerbermuseum in Doberlug-Kirchhain.
Über Jahrhunderte benutzten die Menschen den Alaun auch als Heilmittel bei Haut- und Darmkrankheiten, schlecht schließenden Wunden und Blutungen. Der Rasierstift „Blutstiller“ ist vielleicht manchem noch bekannt.
Alaun (von mittelhochdeutsch alûn, von lateinisch alumen ‚bitteres Tonerdesalz‘, ‚Alaun‘, von indogermanisch alu- ‚bitter‘;[1] englisch: Alum, französisch: Alun) wurde früher nur das kristallisierte wasserhaltige schwefelsaure Doppelsalz (kombiniertes Metallsulfat) von Kalium und Aluminium (Kaliumaluminiumsulfat) genannt. Neuerdings bezeichnet man so bisweilen auch das entsprechende Ammoniumaluminiumsalz, während der Name Alaune für alle schwefelsauren Doppelverbindungen gleichartiger chemischer Konstitution gilt, wobei dann das für Kalium bzw. Aluminium eintretende Metall der Bezeichnung vorgesetzt wird, zum Beispiel Chromalaun für das schwefelsaure Doppelsalz von Kalium und Chrom. Alaune haben immer die Zusammensetzung MIMIII(SO4)2·12 H2O, wobei MI einwertige Metallkationen wie die Alkalimetalle Natrium, Kalium, Rubidium und Caesium, – mit Ausnahme von Lithium, da es nicht ohne Stabilitätsverlust eingebaut werden kann – Thallium oder auch Ammonium und seine organisch substituierten Derivate sein können; MIII können folgende dreifach positiv geladenen Metallkationen sein: Aluminium, Gallium, Indium, Titan, Vanadium, Chrom, Mangan, Eisen, Cobalt, Rhodium, Iridium und zum Teil auch Thallium.[2] Die typischen Alaune sind die mit Aluminium, Chrom und Eisen. Sämtliche Alaune kristallisieren im kubischen System, meist in der Oktaederform und immer mit 12 Molekülen Kristallwasser. Vom Natrium sind ferner nur zwei sehr unbeständige Alaune bekannt, der Aluminium- und der Chrom-Alaun. https://de.wikipedia.org/wiki/Alaune
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