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Sonderschau rund um die Dresdner Maya-Schrift
Bibliothekschef: Kalender sagt nicht den Untergang der Welt voraus
Dresden. Der Direktor der Sächsischen Landesbibliothek in Dresden, Thomas Bürger, hat der weit verbreiteten Annahme widersprochen, dass der in seinem Haus ausgestellte Maya-Kalender den Weltuntergang voraussage. Der Kalender ende zwar am 21. Dezember 2012, sagte er in einem Gespräch mit dem Mitteldeutschen Rundfunk – das liege aber allein daran, dass nach der Maya-Berechnung dann ein neuer Zeitzyklus beginne. Die Maya seien großartige Astronomen gewesen und hätten einen hochkomplexen Kalender entwickelt. Ein Bild der Apokalypse sei deshalb in der Handschrift enthalten, weil die Maya unter Erdbeben, Hochwasser und Vulkanausbrüchen gelitten und großen Respekt vor der Natur gehabt hätten.
Die 800 Jahre alte Maya-Handschrift wird 2012 im Mittelpunkt einer Ausstellung stehen. Die Schau zum Thema „Dresden und die Maya-Handschrift“ sei gerade im Aufbau und werde vom 24. Februar bis 12. Mai zu sehen sein, wie die Bibliothek mitteilte. Thematisiert werden sollen in der Schau die Geschichte des 1739 vom Bibliothekar Johann Christian Götze in Wien erworbenen Kalenders seit seiner Ankunft in Dresden 1740 sowie seine Entschlüsselung. Geplant sei zudem eine internationale Expertentagung im September zur wissenschaftlichen Aufarbeitung des Kodex.
Der vermutlich um das Jahr 1250 im Norden der mittelamerikanischen Halbinsel Yucatán angefertigte Kodex ist nach Angaben der Sächsischen Landesbibliothek die einzige von drei erhaltenen Maya-Handschriften weltweit, die öffentlich gezeigt wird. Das Buch bestehe aus 39 doppelseitig beschriebenen, ursprünglich als Leporello gefalteten Blättern aus Feigenbaumrinde, die in zwei Streifen mit einer Gesamtlänge von über dreieinhalb Metern zwischen Glasplatten in der Schatzkammer der Bibliothek zu sehen sind. Die Handschrift enthalte verschiedene Almanache, Weissagungskalender, astronomische Tafeln, rituelle Vorschriften und zahlreiche Götterdarstellungen. Sie gelte als Schlüsseldokument für die Entzifferung der Maya-Hieroglyphen und für die Erforschung der Astronomie und Zeitrechnung der Maya. Ein Scan ist auf der Internetseite der Bibliothek zu sehen. (dapd/fp)
www.slub-dresden.de
10.12.2008
Der Dresdner Kodex
Ein Schlüssel zum Wissen der Maya
Von Marianne Wendt und Christian Schiller
Im Dezember 2012, zur Wintersonnenwende, soll nach einer Interpretation der Voraussagen der Maya etwas Schlimmes passieren. Die alte Hochkultur auf den Gebieten von Guatemala und Mexiko besaß ein ausgefeiltes Kalenderwissen. Vor 270 Jahren gelangte eine ihrer Handschriften mit hieroglyphischen Figuren nach Dresden, die seither Forscher und Laien fasziniert.
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