Apfelaroma statt Apfel
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Die ewig gleichen Appelle an Lebensmittelproduzenten und Konsumenten gleichermaßen hat der deutsche Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) offenbar satt: Untermauert durch neue Studienergebnisse fordern die Konsumentenschützer „wirkungsvolle Sanktionen“ gegen die Rosstäuscherei bei „Kinderlebensmitteln“.
Bisherige Selbstverpflichtungen der Branche reichten nicht aus, verwies der vzbv auf eine – wirkungslos gebliebene – selbst auferlegte Werbebeschränkung der deutschen Lebensmittelbranche aus dem Jahr 2009. Spezielle Lebensmittel für Kinder seien allen Werbeversprechen zum Trotz lediglich „überflüssig und teuer“. Alle Lebensmittel müssten für Kinder unschädlich sein, stellte der vzbv klar. Das Gegenteil sei jedoch oft der Fall.
Immer mehr Werbung für immer Ungesünderes
Gerade die seit drei Jahren theoretisch gültige Branchenselbstbeschränkung zeigt für den vzbv, wie nötig gesetzliche Regeln sind. Eine Studie der Universität Hamburg zeigte, dass seit der Einführung der Selbstverpflichtung mehr TV-Werbespots für „Kinderlebensmittel“ liefen als davor. Der Anteil stieg demnach innerhalb von drei Jahren von 14,5 Prozent auf 18,5 Prozent an. Und gerade die ungesündesten Produkte werden am meisten beworben.
Der Anteil der Werbespots für Produkte mit ungünstigen Nährwertprofilen – also etwa mit viel Zucker oder viel Fett – stieg laut der Untersuchung von 88,2 Prozent auf 98,2 Prozent. In anderen Worten: Wenn im TV Lebensmittel als „kindergerecht“ verkauft werden, kann man fast mit Sicherheit davon ausgehen, dass sie ungesund sind. Überhaupt stellt der vzbv klar: Ab dem Alter von einem Jahr könnten Kinder am Familientisch essen und bräuchten keine „Extrawurst“.
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