Österr. Bürgern zahlen nicht für private Missgriffe – Baumax – Essl-Sammlung // offener Brief an Bundesregierung

Baumax will Essl-Sammlung an Republik verkaufen

FUENF JAHRE SAMMLUNG ESSL

Die Sammlung Essl in Klosterneuburg / Bild: (c) APA (SAMMLUNG ESSL/ C.RICHTER) 

Mit 7000 Kunstwerken will Baumax-Gründer Karlheinz Essl „4000 Arbeitsplätze allein in Österreich retten“.

weiterlesen:  http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/1579152/Baumax-will-EsslSammlung-an-Republik-verkaufen-

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Offener Brief an die österreichische Bundesregierung

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler Faymann,
sehr geehrter Herr Vizekanzler Spindelegger,
sehr geehrte Mitglieder der Bundesregierung,

Ort, Datum 2014

Ich, (Name….), habe jahrelang in Österreich meine Steuern bezahlt. Ich trage daher einen Teil zur Finanzierung Ihrer Gagen bei. Daher sehe ich es als moralisch legitim, mitbestimmen zu dürfen, was mit meinem Steuergeld (und dem der anderen Österreicher) passiert. Abgesehen von dem Desaster, das mit der Hypo-Alpe-Adria angerichtet wurde und wofür jetzt aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen der Steuerzahler die Konsequenzen zu tragen hat, sehe ich absolut nicht ein, warum der Staat Österreich jetzt plötzlich um 86 Millionen Euro die Kunstsammlung Essl kaufen soll. Herr Essl hat mit dem Reichtum, den er sich privat durch die Firma Baumax aneignen konnte, selbst und im Alleingang die Bilder erworben und genauso soll er sie jetzt wieder selbst und im Alleingang verkaufen. Bei der Überschuldung, die die Firma Baumax hat und aufgrund derer ihr der Konkurs zu drohen scheint, interessiert mich vordergründig sowieso, ob die Firma nicht auch Schulden beim Finanzamt hat. Wenn ja, dann wäre es interessant zu wissen, wie hoch diese Schulden sind und ob der Staat Österreich eigentlich nicht zum Ausgleich dieser Schulden die Bilder sowieso beschlagnahmen könnte. Die „Osterweiterung“ scheint ja jetzt mehreren Firmen auf den Kopf zu fallen und in weiterer Folge wieder dem Steuerzahler. (Es lebe die Globalisierung!)

Falls Baumax keine Schulden bei Finanzamt oder sonstigen Behörden wie Krankenkasse etc. haben sollte, dann erhebt sich für mich als Steuerzahler trotzdem immer noch die Frage, wo wir denn im ohnehin schon über alle Maßen ausgelasteten Budget plötzlich eine Reserve von 86 Millionen Euro haben sollten, deren Ausgabe in weiterer Folge wieder den Steuerzahler belasten würde. Herr Kulturminister Ostermayer betont, dass der Ankauf der Kunstsammlung möglicherweise zur Rettung von 4000 Arbeitsplätzen in Österreich dient. Und wenn nicht? Wie man Spekulationen, Zusagen und Garantien unserer Regierung Glauben schenken kann, haben wir nach der Nationalratswahl 2013 erlebt. Vorher hieß es aus dem Mund des Finanzministers: Mit uns gibt es keine neuen Steuern! Jetzt haben wir neue und höhere Steuern und den gleichen Finanzminister gibt es immer noch! Also noch einmal: Von mir als Steuerzahler ein klares NEIN zum Ankauf der Kunstsammlung Essl durch den Staat Österreich!

Mit freundlichen Grüßen