Wie abhörsicher ist Skype wirklich?
![Überwachung: Wie abhörsicher ist Skype wirklich?](http://img.zeit.de/digital/datenschutz/2012-07/skype-ballmer/skype-ballmer-540x304.jpg/imagegroup/wide__820x461__desktop)
Inhalt
- Seite 1 — Wie abhörsicher ist Skype wirklich?
- Seite 2 — Hinweis auf Speicherung in den Nutzungsbedingungen
- Seite 3 — Hacker empfiehlt als Alternative das Projekt Jitsi
Skype ist nicht mehr, was es einst war, schrieb jüngst die Washington Post . Die Zeitung zitierte einen anonymen Brancheninsider mit den Worten: „Skype war einst ein ganz besonderes Unternehmen. Nun ist es eher wie Superman ohne seine Superkräfte.“ Denn Skype habe etwas verloren, was es für Dissidenten, aber auch für Kriminelle lange Zeit sehr beliebt gemacht hat: die Abhörsicherheit.
Skype: Bereits seit fünf Jahren abgehört
21.06.2013, 10:26
Einem Bericht der New York Times zufolge gibt es ein Abhörprogramm namens Chess, mit dem schon seit fünf Jahren Skype-Telefongespräche und -Chats von den US-Behörden abgehört werden. Damit begannen diese Aktionen bereits lange bevor Microsoft im Jahr 2011 Skype für 8,5 Milliarden Dollar aufkaufte. Und es ist ein Widerspruch zu den Veröffentlichungen im Zusammenhang mit PRISM, wonach Skype erst am 6. Februar 2011 eine Kooperation mit der NSA einging.
Die Kooperation der US-Behörden mit Skype ist insofern bedeutend, weil Skype früher immer wieder beteuert hat, dass seine spezielle Form der Verschlüsselung ein Abhören „praktisch unmöglich mache“. Damit wurde Skype besonders interessant für politische Aktivisten, Journalisten und Rechtsanwälte. Erst seit der Übernahme durch Microsoft kamen Zweifel an der Abhörsicherheit auf, da Microsoft dieses nicht mehr bestätigen wollte. Stattdessen veröffentlichten die Redmonder im März einen Bericht, wonach Skype „niemals und nirgendwo in der Welt“ seine Daten an Regierungs-Behörden weitergeleitet habe.
Jacob Appelbaum: „Benutzt am besten gar keine Mobiltelefone“
![Jacob Appelbaum: "Benutzt am besten gar keine Mobiltelefone"](http://img.zeit.de/digital/datenschutz/2012-02/jacob-appelbaum/jacob-appelbaum-540x304.jpg/imagegroup/wide__820x461__desktop)
ZEIT ONLINE: Herr Appelbaum, Sie sind mehrfach an Flughäfen festgehalten und von Sicherheitsbeamten befragt worden, Ihre Computer und Handys wurden untersucht und teilweise sogar konfisziert. Und das alles, weil Sie Wikileaks nahestehen. Nehmen Sie trotzdem noch Laptops oder Telefone mit auf Reisen?
..
w3000: Diese Passage greife ich heraus:
ZEIT ONLINE: Sollte man also statt Smartphones nur alte Handys ohne GPS-Modul nehmen?
Appelbaum: Ich denke, die Antwort ist: Benutzt am besten gar keine Mobiltelefone. Oder wir müssen die Mobilfunktechnik so grundlegend neu entwickeln, dass sie keine Spionagetechnik mehr ist. Aber ich gebe Ihnen noch ein anderes Beispiel: Benennen Sie einfach mal Facebook um in Stasibook. Wie gut fühlen Sie sich jetzt, wenn Sie dort Auskunft über die Aktivitäten Ihrer Freunde geben? Es ist furchteinflößend, wenn man sich vorstellt, dass wir uns alle gegenseitig überwachen. Wir haben den Stasistaat privatisiert und demokratisiert. Wir sollten grundsätzlich nicht in einer Prestigekonsum-Gesellschaft leben, in der es immer darum geht, irgendwelche Belohnungen dafür zu kriegen, Menschen auf Fotos zu markieren.
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